U23 Europameister

22 Juli, 2025 | Wettkampf

Am 17. und 18. Juli 2025 durfte ich in Bergen in Norwegen meinen bisher grössten Erfolg feiern: den Titel als U23 Europameister im Zehnkampf. Bei für Bergen ungewöhnlich perfekten Bedingungen mit Temperaturen bis zu 31 Grad, keinem Regen und sogar Rückenwind im Weitsprung konnte ich mit 8188 Punkten eine neue persönliche Bestleistung aufstellen und mir die Goldmedaille sichern.

Insgesamt gingen 28 Athleten an den Start. Das Niveau war hoch, viele reisten mit starken Saisonleistungen an. Umso mehr freue ich mich, dass ich mich mit einem Vorsprung von rund 80 Punkten an die Spitze setzen konnte. Trotz Gegenwind über 100 Meter und in den Hürden gelang es mir, in allen Disziplinen konstant zu performen. Ich hatte mir den Titel als Saisonziel gesetzt, glaubte fest daran und an diesen beiden Tagen passte einfach alles.

Eine Woche vor dem Wettkampf wusste ich im Training: Jetzt stimmt die Form. Diese Sicherheit konnte ich mitnehmen. Besonders der Speerwurf war für mich ein Highlight, in einer Disziplin, die zuletzt von Unsicherheit geprägt war. Noch vier Wochen zuvor beim Diamond League Meeting in Oslo hatte ich erneut Probleme mit dem Ellenbogen, dazu kamen Schmerzen an der Patellasehne und der Knochenhaut. Dank meinem starken medizinischen Team gelang es, alles rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Als ich in Bergen im Speerwurf abliefern konnte und der Vorsprung anwuchs, wurde mir langsam klar: Heute kann es wirklich reichen.

Dieser Titel bedeutet mir enorm viel. Ich habe das ganze Jahr darauf hingearbeitet und dass ich das umsetzen konnte, macht mich stolz und dankbar. Es war der erste Mehrkampf seit Langem, bei dem ich durchgehend das Gefühl hatte, im Flow zu sein, ohne Krisen, ohne Zweifel.

Für den weiteren Verlauf der Saison steht voraussichtlich kein Zehnkampf mehr auf dem Plan. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Tokio ist mit den aktuellen Punkten und Bonuswertungen leider kaum noch realistisch. Stattdessen möchte ich mich in den nächsten Wochen auf die 400 Meter Hürden konzentrieren und dort neue Impulse setzen.

Ein riesiges Dankeschön geht an mein Trainerteam, mein medizinisches Umfeld und alle, die mich auf diesem Weg unterstützt haben – insbesondere auch an meine Sponsoren. Ohne euch wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

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